Private Heckengesellschaft Mackenrodt

 

 

Als die Französische Revolution sich mit ihren neuen Grundsätzen in Deutschland auszubreiten begann, kamen 1783 auch französische Truppen, um das linke Rheinufer zur französischen Grenze zu machen und es 23 Jahre zu behalten. Sie annektierten allen herrschaftlichen Besitz. Von jeglichem Privatbesitz hielten sie sich fern. Jedes Mitglied erhielt ein in der Gesellschaft verbliebenes Teil von rund 6 Hektar. Die Heckengesellschaft war erst vier Jahre alt und pro Haus gab es in etwa die gleiche Fläche. Die Heckengesellschaft war von großer Bedeutung für den Ort.
Die gewonnene Lohe, Eichenrinde von ca. 20-jährigen Bäumen war die beste, und wurde von der Gesellschaft geschlossen verkauft. Der Erlös war in manchen Jahren die einzige Einnahme.


In Mackenrodt, Hettstein und Vollmersbach wurden die bis dahin gemeindeeigenen Ländereien 1825 aufgeteilt, in Idar wurden sie wegen der höheren Bevölkerungszahl erst um 1850 versteigert.


Es dürften 26 Teile in der Privaten Heckengesellschaft Mackenrodt gewesen sein. Zwei Teile brachten die Häuser Dreher und Ranf als Brautgabe bei ihrer Eingemeindung 1830 in die Gemeinde Siesbach ein. Dies war die Altheck zwischen Boxberg und dem Lohbach, nahe an den zwei Häusern gelegen.


Ein Teil, die Lage unterhalb der gemeindeeigenen Sielheck, kam ausgemessen mit dem nach Siesbach eingeheirateten Schuler aus der Gesellschaft, blieb aber in Privatbesitz. Das sind Annahmen und Legenden. Belege oder Urkunden hat trotz der jungen Geschichte noch niemand gesehen.


Der Heckengesellschaft darf man bescheinigen, dass sie fast zwei Jahrhunderte eine soziale Einrichtung war. Vor dem 1. Weltkrieg war ein Heckenteil nur schwer zu erlangen. Man sagt, dass schon 18.000 Goldmark für einen Teil gezahlt wurden. Die gewonnene Eichenlohe war ein wichtiger und gesuchter Rohstoff der Gerbereien, die die Lohe zum Gerben so dringend brauchten wie Leder.

 

 

Vorsitzender:      Johannes Look

Kassierer:           Rainer Kullmann

Schriftführer:   

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