Angesichts der Starkregenereignisse der vergangenen Monate und Jahre sollten sich auch die Mackenrodter Bürger*innen bewusst sein, dass die Höhenlage des Ortes zwar kein Hochwasser befürchten lässt, es aber trotzdem zu erheblichen Schäden durch abfließende wolkenbruchartige Regenfälle kommen kann. Niederschläge im Bereich von 50 und mehr Liter pro m² und Stunde können zu kostspieligen, ja katastrophalen Folgen führen wie etwa im Mai 2018 in Herrstein und Fischbach, ganz zu schweigen von den schlimmen Ereignissen etwa im Ahrtal im Juli 2021.
Dabei kann jeder, der im betreffenden Bereich wohnt, durch Eigeninitiative viele Probleme zumindest ansatzweise abmildern.
Auszüge aus Empfehlungen des Feuerwehrverbandes Baden-Württemberg (angepasst an die Gefährdungslage in Mackenrodt von P. Klee):
https://www.fwvbw.de/was-tun-bei-hochwasser,178.html
Vorsichtsmaßnahmen und Vorsorge für Starkregen
Starker Regen kann ganze Landstriche in Katastrophengebiete verwandeln. In solchen Fällen können auch größere Hanglagen zur Gefahr für Haus und Eigentum werden.
Gut vorbereitet auf Starkregen - drinnen und draußen
Besorgen Sie zum Schutz Sandsäcke, Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon.
Schauen Sie, dass gefährliche Stoffe oder Chemikalien nicht vom Wasser erreicht werden können.
Bringen Sie wertvolle Möbel oder Geräte wie Computer etc. in die oberen, hochwassergeschützten Räume.
Sichern Sie den Heizöltank gegen den Auftrieb durch das Wasser, indem Sie ihn z. B. an der Wand verankern oder mit Ballast beschweren.
Besorgen Sie ausreichend Lebensmittel und Trinkwasser, ein batteriebetriebenes Radio, eine Taschenlampe, einen Campingkocher und eine Campingtoilette. Halten Sie Ihre wichtigsten Dokumente bereit.
Richtig Handeln im Haus
Behalten Sie die Ruhe und Besonnenheit. Prüfen Sie, ob Ihre Vorsorgemaßnahmen ausreichen.
Räumen Sie die Kellerräume, in die einströmendes Wasser eindringen kann oder die volllaufen können, aus.
Dichten Sie Fenster und Türen sowie Abflussöffnungen ab.
Halten Sie sich nicht in Kellerräumen auf, deren Türen durch von außen entstehenden Wasserdruck von innen nicht mehr zu öffnen sind - es sind schon etliche Menschen in ihren Kellern ertrunken, weil sie nicht mehr herauskamen!
Schalten Sie elektrische Geräte und Heizungen in Räumen, die volllaufen können, ab. Denken Sie an die Stromschlaggefahr. Schalten Sie den Strom gegebenenfalls komplett aus (Sicherung raus).
Überprüfen Sie evt. vorhandene Rückstauklappen im Keller, die Kanalisation könnte überlaufen.
Richtig Handeln im Auto
Fahren Sie Ihr Auto rechtzeitig aus gefährdeten Garagen oder von Parkplätzen.
Achtung! Tiefgaragen können bei Hochwassergefahr zu tödlichen Fallen werden.
Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen. Wasser im Motorraum verursacht große Schäden. Der Katalysator mit einer Betriebstemperatur von 700 Grad Celsius zerspringt bei plötzlicher Abkühlung durch Wasser.
Lassen Sie Ihr Fahrzeug abschleppen, wenn es bis über die Räder im Wasser steht.
Ganz wichtig!
Halten Sie sich auf dem Laufenden! Verfolgen Sie die aktuellen Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen. Machen Sie sich frühzeitig Gedanken über die Möglichkeiten, sich mit Nachbarn oder anderen zu besprechen, wenn Telefon und Mobilfunk ausfallen.
Lassen Sie die Elektrik, Heizöltanks und in besonderen Fällen die Baustatik vom Fachmann überprüfen.
Wenn Schadstoffe wie Farben, Lacke, Pflanzenschutzmittel, Benzin, Öl etc. freigesetzt wurden, rufen Sie die Feuerwehr.
Schmutzige, kaputte Möbel und verdorbene Lebensmittel gehören nicht einfach in den Hausmüll, sondern müssen fachgerecht entsorgt werden.
Essen Sie kein Obst, Gemüse und Salat aus überschwemmten Gebieten. Verständigen Sie bei mit Schadstoffen (z. B. Öl) verunreinigten Gärten oder Feldern die zuständigen Behörden wie das Landratsamt.
Wichtige Hinweise zur Interpretation der Starkregengefährdungskarten:
Die Starkregengefährdungskarten wurden als Überblicksdarstellung für die gesamte Landesfläche von Rheinland-Pfalz erstellt. Sie machen keine Aussagen innerhalb von Siedlungsgebieten. Sie zeigen lediglich an, wo Abflusskonzentrationen und überflutungsgefährdete Bereiche auf die äußeren Ränder der Ortslagen treffen. Die Situation innerhalb der Ortslagen muss stets unter Beachtung der realen Verhältnisse vor Ort untersucht und eingeschätzt werden. Alle Darstellungen sind nicht grundstücksgenau, sondern geben lediglich Hinweise auf die ungefähre Lage abflusskonzentrierender Strukturen und potenzieller Überflutungsbereiche.
Bei extremen Niederschlagsereignissen kann es auch in Bereichen zu Überflutungen kommen, für die in den Starkregengefährdungskarten keine Hinweise auf Abflusskonzentration zu finden sind. Praktisch auf jeder geneigten Fläche entsteht bei sehr großen Niederschlagsmengen in kurzer Zeit Oberflächenabfluss, der zu Schäden in unterhalb gelegenen Siedlungsbereichen führen kann. Auch wenn Totholz oder unsachgemäß gelagertes Material (z.B. Brennholz, Heu- und Strohballen oder Grünabfälle) vom Hochwasser abgeschwemmt wird und sich dadurch unterhalb das Bachbett oder Brücken- und Rohrdurchlässe zusetzen, kann es zu Rückstau und Überflutungen kommen.
Die Vorgehensweise zur Erstellung der Karten betrachtet ausschließlich die Oberflächengestalt von Einzugsgebieten. Bei dieser Analyse erfolgt im Unterschied zu einer Niederschlagsabfluss- Modellierung keine Betrachtung des tatsächlich fallenden Niederschlags oder der tatsächlichen Oberflächenabflussbildung.
Quelle: https://wasserportal.rlp-umwelt.de/servlet/is/10080/
Konkret auf Mackenrodt bezogen bedeutet dies:
Man kann die exakten Abflusswege von Starkregenfällen durch die Grundstücke etwa am Idarer Weg, Kirchweg, Ringstraße und Hauptstraße auf dieser Karte nicht erkennen. Aber es dürfte klar sein, dass z. B. das Wasser, das als Stau in dem großen roten Bereich Langweg/Streuobstwiese eingezeichnet ist, ja irgendwo herkommen muss. An welchen Stellen es dann durch die betreffenden Grundstücke oder auch Gebäude strömt, ist der Beurteilung des Betrachters anheimgestellt.
P. K.