Mackenrodt liegt nordwestlich der Nahe, westlich von Idar-Oberstein in einer Höhe von 440 m über NN.
Frühgeschichte
Funde aus der Frühgeschichte sind auf Mackenrodter Gemar-kung nur spärlich zu finden. Wie Frau Müllenmeister aus Mackenrodt auf der Homepage der Gemeinde berichtet, gibt es in Mackenrodt den Fund einer Bronzefibel vom Spätlatène-typus. Dieser Typ Fibel wird auch Nauheimer Fibel genannt, stammt wohl aus der Zeit von ca. 100 – 60 vor Christus und ist ein typischer Trachtbestandteil in der letzten Phase der Eisenzeit. Erwähnt wird dieser Fund in dem Buch „Birkenfeld, Sammlung des Vereins für Altertumskunde im Fürstentum Birkenfeld“ von Heinrich Baldes und Gustav Behrens (1914). Der genaue Fundort und Verbleib der Fibel ist leider unbekannt.
Unsere Mitbürgerin Brigitte Müllenmeister wollte es genauer wissen und schrieb ans Rheinische Landesmuseum nach Trier. Von dort stellte ihr Frau Dr. Faust nachfolgende Kopien aus alten Büchern zur Verfügung.
Bei dem archäologischen Fund auf dem Gelände der Gemarkung Mackenrodt handelt es sich um eine Fibel vom Typ Nauheimer (ca. 100-60 Chr.). Im Internet finden sich viele Informationen unter dem Stichwort Nauheimer Fibel.
Dort ist die folgende Notiz zu finden:
Solche Funde sowie eine Vielzahl von anderen Hinweisen dokumentieren eine bedeutende keltische Kultur im Saar-Nahe-Hunsrückraum, die allerdings in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird. Der "Freundeskreis keltischer Ringwall Otzenhausen e.V." fördert die wissenschaftliche Erforschung der keltischen Kultur als Teil des europäischen Kulturguts, siehe auch den Newsletter unter
https://mailchi.mp/b573e77102ab/newsletter-mai-2023?e=bab07f3c28
Dies bedeutet allerdings nicht, dass der heutige Ort schon über 2000 Jahre alt ist. Ab etwa 500 n. Chr. wurden die alten Siedlungsstätten wegen der kriegerischen Einfälle germanischer Völker aus dem Osten verlassen. Erst verhältnismäßig spät ließen sich danach wieder Menschen an der oberen Nahe nieder. Wer damals dort siedeln wollte, musste erst einmal den Wald roden. Dies belegen noch heute einige Ortsnamen zwischen Idar- und Siesbach (Mackenrodt, Hettenrodt, Algenrodt).
Der Idarbann gehörte spätestens seit 1320/21 als sog. Afterlehen zur Reichsherrschaft Oberstein. Mackenrodt wurde im Lehensbrief damals erstmals urkundlich genannt. Der Ort teilte das Schicksal des Idarbannes in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Das Gebiet kam 1766 an die Hintere Grafschaft Sponheim, 1771 an die Markgrafschaft Baden, 1798/1801 an die Republik bzw. ab 1804 an das Kaiserreich Frankreich, 1814 unter eine kaiserlich/königlich österreichische und königlich bayrische Übergangsverwaltung, 1815 an das Königreich Preußen, 1817 an das (Groß-)Herzogtum Oldenburg, das 1818 zum Freistaat bzw. zur Republik wurde, 1937 schließlich wieder an Preußen und 1948 zu dem neugebildeten Bundesland Rheinland-Pfalz. Die Tatsache, dass man an der alten Gerichtsstätte am Galgenberg Achate fand (heute Steinkaulenberg genannt), prägte die wirtschaftliche Entwicklung der ganzen Gegend. Die Mackenrodter Bauern fanden Nebenerwerb als Steingräber und Achatschleifer, sowie später auch als Goldschmiede, Lapidäre und Diamantschleifer.
Trotzdem spielten bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts die Landwirtschaft und die Viehzucht für die Ernährung der Bevölkerung die wichtigere Rolle. Im Jahre 1833 wurde Mackenrodt wie folgt beschrieben: „Ein sich vom Ackerbau und Viehzucht nährendes, eine Stunde von Idar gelegenes und nach dahin eingepfarrtes Dorf“.
Heute gibt es neben einem Reiterhof und einem landwirtschaftlichen Betrieb einige Gewerbetreibende in der Edelsteinbranche. Die Mehrzahl der Erwerbstätigen pendelt zum Arbeitsplatz, meist nach Idar-Oberstein, was heute angesichts der allgemeinen Motorisierung keine besonderen Schwierigkeiten bereitet. Während der Ort früher wegen seiner etwas abseitigen Lage mancherlei Nachteile in Kauf nehmen musste, profitiert er heute gegenüber anderen Ortschaften von seiner beneidenswert ruhigen Lage.
In Mackenrodt gibt es einen überregional bekannten Streuobsterlebnispfad, der weiter unten näher beschrieben wird.
Der Dorfmittelpunkt unseres Ortes ist der neu angelegte Brunnen neben der Bushaltestelle. Eingerahmt von einer schön versetzten Bruchsteinmauer mit Ortswappen und dem Foto der ehemaligen Edelsteinkönigin Rebecca Mildenberger, erstrahlt er abends in wunderschönen Farben. Zwei Bänke bieten Besuchern einen angenehmen Sitzplatz zum Verweilen. Schon in früheren Zeiten wurde hier allabendlich von den Dorfbewohnern der Tag mit einem Schwätzchen beendet.
Heute befindet sich zudem ein kleiner Bücherschrank im optisch angepassten Wartehäuschen. Dort können Bücher kostenlos getauscht werden. Nach dem Motto: Nimm eins und stelle eins wieder hinein, findet man dort immer wieder neue interessante Titel der verschiedensten Schriftsteller.
Karin Keßler
Eingebettet in eine gepflegte Grünanlage, befindet sich am oberen Ortsausgang der kleine Dorfweiher. Angelegt wurde dieser in früheren Zeiten als Brandteich für die Feuerwehr. Zweiseitig von hohen Laubbäumen eingerahmt spiegeln sich deren Blätter in der glänzenden Wasseroberfläche. Am hinteren Ende erfreut ein Teppich aus leuchtenden Wasserrosen den Besucher, während das Schilfrohr am rechten Ufer Fröschen Schutz für ihren Laich bietet.
Eine stabil angelegte Sitzgruppe mit Tischen bietet Gästen eine schöne Gelegenheit zum Picknicken. Direkt am Weiher befindet sich eine kleine Stellfläche zum Parken. Diese ist mit einer Skulptur von H.G. Dutkiewicz geschmückt. Für Wanderer befindet sich dort auch eine Karte mit eingetragenen Wanderwegen rund um Mackenrodt.
Karin Keßler
Wer ein idyllisches Plätzchen im Wald mit Bratstelle sucht, findet dieses unweit vom Ort. Wer die Friedhofsstraße hinauf und auf der anderen Seite den Waldweg hinab fährt, kommt nach Dalsbach. Hier befindet sich eine gepflegte überdachte Grillstelle mit Tischen und Bänken. Auf einem kleinen Plateau, mit herrlicher Sicht über eine Lichtung, auf der die Sonne ihren Weg durchs Blätterdach findet kann man die Natur mit allen Sinnen genießen. Dort stehen neben einem Brunnen, der als Einbaumholztrog gearbeitet wurde, zwei weitere Sitzgruppen. Gerade fertig gestellt wurde die Stützmauer aus großen Natursteinen, die den schönen Vorplatz erweitert hat. Hier steht jährlich das Zelt und der Bierstand des Verschönerungsvereins bei ihrem Picknick. Dieser Platz kann sowohl zum Parken als auch zum Zelten genutzt werden. ( Anmeldungen und Nutzungsbedingungen hierfür werden vom Vorstand des Verschönerungsvereins als auch beim Bürgermeister entgegen genommen.)
Karin Keßler
Unweit des Dorfmittelpunktes befindet sich der Kinderspielplatz. Auf dem groß angelegten Areal, das von einem niedrigen Zaun umzäunt ist, befinden sich schön angelegt, mehrere bunte Spielgeräte. Hauptaugenmerk ist der große Kletterturm mit zwei Rutschen - einer geraden roten und einer gelben gewundenen Röhrenrutsche. Verbunden werden diese mit einer Hängebrücke. Hinauf kommt man entweder über eine Leiter, als auch über ein Kletternetz oder eine Kletterwand. Eine weitere gern genutzte Attraktion ist die lange Seilbahn, mit der man rasant von einem zum anderen Ende schwingt. Ein waagerechter, frei schwingender Reifen, der an einer stabilen Kette hängt, wird gerne als Karussellersatz benutzt, da dieser auch um sich selbst drehbar ist. Eine waagerechte Stange bietet kleinen Turnern/innen die Möglichkeit ihr Geschick und ihre Kraft zu testen. Eine normale und eine Babyschaukel dürfen natürlich auf keinem Spielplatz fehlen. Der Sandkasten, der Balancebalken und ein kleines Häuschen bieten den kleinsten Kindern weitere Spielmöglichkeiten. Für die beaufsichtigenden Eltern stehen Sitzmöglichkeiten zur Verfügung.
Karin Keßler